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quaranting

Anfang der 2020er Jahre breitete sich ein neuartiger Grippevirus von China über die ganze Welt aus. Innerhalb von 2 Monaten wuchs sich das Infektionsgeschehen zur weltweiten Pandemie aus. Durch die hohe Infektiösität erkrankten bis zum Oktober 2020 35 Millionen Menschen an der Virusinfektion. Circa 1 Million Menschen starben in diesem Zeitraum.
Um die Ansteckungszahlen zu reduzieren und die exponentiell steigende Infektionskurve abzuflachen, wurden Maßnahmen getroffen, die – zumindest in der damals „westlichen“ Welt - viele Menschen zuvor nicht kannten. Die persönlichen Freiheitsrechte wurden stark eingeschränkt, es herrschten Ausgangsbeschränkungen bis hin zum lock-down. In einigen Ländern durften von einem Tag auf den anderen Familien nicht mehr ihre Wohnungen verlassen, Kinder nicht mehr in Schulen, Restaurants und Läden wurde geschlossen, Büros verwaisten und wer in der Lage dazu war, zog ins Home-Office.
„Das geht für eine Zeit. Auch im demokratischen Staat kann man diese Rechtsbeschränkung eine Zeitlang durchhalten, es ist auch legitim, das zu machen. Aber man muss erstens immer die mildesten verfassungsrechtlichen Mittel wählen. Und zweitens sollte es nicht, wie jetzt vielerorts geschehen, so völlig an der parlamentarischen Kontrolle vorbeigehen. Das wird einfach entschieden. Und drittens ist es entscheidend, dass es nur temporär ist.

Durch den sofortigen lock-down im Frühjahr 2020 standen viele Kleinunternehmer insbesondere aus der Reisebranche, aber auch Künstler, Schauspieler, Friseure, Restaurantbesitzer und viele mehr wirtschaftlich vor dem Nichts. Obwohl in vielen Ländern Unterstützungsleistungen unbürokratisch ausgezahlt wurden, war die Dauer und der Umfang der durch die Pandemie verursachten Maßnahmen nicht abzusehen. Immer wieder rund um den Globus wiederkehrende Infektionswellen uns Ausbruchsherde verhinderten eine Planung und Vorausschau der näheren Zukunft.

Zum Schutz von Risikogruppen, wie Älteren und Vorerkrankten, wurden Altenheime mit einem Besuchsverbot belegt, es herrschte Maskenpflicht und ein Abstandsgebot. In vielen Ländern wurde die Einhaltung der Regel strengstens durch die Polizei, teilweise sogar durch das Militär kontrolliert. Viele junge, gesunde Menschen lehnten sich gegen diese Bevormundung auf und wurde zu Regelbrechern, indem sie beispielsweise Abstandsgebote und Ausgangsbeschränkungen ignorierten.

Durch den plötzlich eintretenden Lock Down wurden innerhalb von wenigen Tagen Millionen von Menschen aus ihrer Alltagsroutine, aus ihrer Arbeit, aus ihren Familien herausgezogen. Finanzielle Unsicherheit, Angst vor der unbekannten Zukunft, Aberkennung von vielen Grundrechten war plötzlich Realität. Obwohl weitere Merkmale wie starke Hierarchisierung, Schaffung von Subkulturen, Anwendung von Gewalt nicht für die Massen spürbar wurden, war für viele auf einmal erkennbar, wie sich das anfühlen könnte als Strafgefangener.